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Ergebnisse des 2. Lenkungsausschusses 2018

Am 20. September traf sich der Steuerkreis der Lokalen Aktionsgruppe Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm e.V. zum zweiten Mal in diesem Jahr. Fünf neue Projekte, die bereits beim Lenkungsausschuss am 29. August vorgestellt wurden und zwei bereits beschlossene Projekte, die sich verändert hatten, sollten nun vom Steuerkreis beschlossen werden, der bei der letzten Sitzung nicht beschlussfähig war.

v.l.n.r. LAG-Managerin Carmen Glaser, LEADER-Koordinatorin Agnes Stiglmaier, LAG-Vorsitzender Landrat Martin Wolf sowie Steuerkreismitglieder bei der Eröffnung der Sitzung

Der LAG-Vorsitzende Landrat Martin Wolf begrüßte alle Anwesenden und stellte fest, dass die Beschlussfähigkeit des Lenkungsausschusses gegeben sei, da die Mindestzahl der notwendigen Steuerkreismitglieder erreicht war. Anwesend waren zehn Vertreter des nicht-öffentlichen Bereiches sowie drei (zu Beginn vier) Vertreter des öffentlichen Bereiches. Drei abwesende öffentliche Vertreter hatten per Vollmacht ihr Stimmrecht auf anwesende Vertreter übertragen, so dass 16 von 21 Stimmen abgegeben werden konnten.

Die Tagesordnung wurde auf Wunsch von Herrn Landrat Wolf geringfügig geändert: Da es im Vorfeld Diskussionen gegeben hatte, ob das Projekt  „Aktiv durch den Landkreis“ aufgrund der (nicht gültigen) Punktevergabe beim ersten Lenkungsausschuss als einziges Projekt keine Förderung erhält, sollte dieses als ersten vorgestellt werden.

Im ersten Tagesordnungspunkt stellte LAG-Managerin Carmen Glaser kurz den aktuellen Stand der LES-Umsetzung vor und gab bekannt, dass für Einzelprojekte nun noch knapp EUR 30.000 mehr zur Verfügung stehen und dass das Projekt, welches im Ranking am schlechtesten abschneidet, daher trotzdem nicht leer ausgehen wird, zumal nach Verteilung des Budgets an die vier Projekte mit der höchsten Punktzahl noch eine Restsumme übrig bleibt.

Bezüglich des zu erreichenden Meilensteins konnte die LEADER-Koordinatorin vom AELF, Frau Agnes Stiglmaier berichten, dass selbst das Nichterreichen keine Auswirkungen auf die Fördertöpfe haben werde.

Vorstellung der Projekte

  1. Projekt: „Aktiv durch den Landkreis – Qualitätssicherung und Beschilderung des Wegenetzes Rad/Wandern im Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm

Das Projekt wurde noch einmal von Lisa Sutter vom Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm (KUS) vorgestellt. Das KUS, welches auch den Bereich Freizeit, Erholung & Tourismus im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm vertritt, möchte ein Folgeprojekt zur Leader-geförderten „Radoffensive“ starten.

Ziel ist die Planung einer sinnvollen Radwege-Beschilderung für den Landkreis auf Basis der vorangegangenen Befahrung bei der „Radoffensive“. Die Schilder sollen zudem produziert und montiert werden. Ergänzend hierzu sollen auch die Wanderwege Projektbestandteil sein. Im Bereich Wandern liegen bereits Daten aus einer vorangegangenen nicht LEADER-geförderten Befahrung und Beschilderungsplanung vor, so dass sich das Projekt „Aktiv durch den Landkreis Pfaffenhofen“ im Bereich Wandern lediglich auf die Schilderproduktion und Montage bezieht. Auf Basis der bereits vorhandenen Daten sollen beide Projekte zielgerichtet und ergebnisorientiert abgeschlossen werden.

Mit dem gemeinschaftlichen Projekt „Aktiv durch den Landkreis Pfaffenhofen“ für Rad- und Wanderwege im Landkreis wird die Infrastruktur im Landkreis sowohl für Bürger, Touristen als auch für Pendler durch eine einheitliche und qualitativ hochwertige Beschilderung aufgewertet.

Erneute Kalkulationen hatten ergeben, dass es möglich sein würde, die Kosten für das Projekt um rund EUR 80.000 zu senken.

 Bei der Abstimmung hinsichtlich der Punktverteilung waren Steuerkreismitglieder Martin Wolf und Andreas Regensburger vom KUS ausgeschlossen.

Der Steuerkreis gab dem Projekt insgesamt 28 Punkte.

  1. Projekt: „Klimaladen – Eine Ausstellung zum klimabewussten, nachhaltigen Konsum“

Das einzige neue Kooperationsprojekt wurde nicht noch einmal vorgestellt, da die Projekt-trägerin, Frau Doris Rottler vom Sachbereich „Energie und Klimaschutz“ am Landratsamt verhindert war.

Der Klimaladen ist eine interaktive Ausstellung, die sich vorrangig dem nachhaltigen Konsum widmet und der Frage nachgeht „Was hat mein Konsum mit dem Klima zu tun“. Beim Einkauf dürfen die Teilnehmer mittels einer vorher ausgegebenen Einkaufsliste frei einkaufen, d.h. sie können in allen Abteilungen aus einer Produktpalette wählen: verpackte oder frische Waren, bio oder konventionell, regional oder mit weitem Transportweg, saisonal oder nicht, Fastfood oder Slowfood, fair oder sozial unverträglich, usw.  Beim anschließenden Rundgang durch die Auswertungsabteilung können die BesucherInnen ihren Einkauf auf Klimafreundlichkeit bewerten. Die BesucherInnen werden durch die Ausstellung geführt, dabei werden kleine Arbeitsaufträge verteilt. Eine Führung dauert im Schnitt 90 Minuten.

Der Klimaladen soll für die gesamte Region 10 (Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen a.d.Ilm, Neuburg-Schrobenhausen und Stadt Ingolstadt) angeschafft werden, um eine hohe Auslastung zu garantieren. Zielgruppe wären zunächst die SchülerInnen der Jahrgangsstufen 5 bis 9. Ein weiterer Ausbau für andere Jahrgangsstufen ist denkbar.

Da es sich um ein Projekt des Landkreises handelt, war Herr Landrat Wolf auch diesmal von der Abstimmung ausgeschlossen. Der Steuerkreis blieb bei den ursprünglich veranschlagten 28 Punkten.

  1. Projekt: „Machbarkeitsstudie mit Nutzungskonzept für eine Dorfmitte im ecoQuartier“

Projektträger Markus Pscheidl stellte sein Projekt vor und wies zu Beginn auf die zunehmend fehlenden Kommunkationsflächen im Landkreis hin, wofür die Dorfmitte im ecoQuartier als Machbarkeitsstudie dienen könne.

Ziel des Projektes ist die Förderung eines sozialen Miteinanders aller Generationen in einem definierten Gebiet.

Das ecoQuartier ist ein neu entstandenes Viertel in Pfaffenhofen in dem die Bürger selbst eine Dorfmitte planen. Es  zeichnet sich aus durch festgelegte Anforderungen an biologischen Baustoffen und Vorgaben zur Herstellung eines gesunden Wohnklimas (z.B. Stromfreischaltung der Schlafräume). Da es sich bei dem Projekt zunächst um eine Machbarkeitsstudie handelt, belaufen sich die Kosten auf lediglich EUR 30.000

Insbesondere beim Kriterium „Nutzen für das LAG-Gebiet“ wurden aufgrund der möglichen Übertragbarkeit auf Kommunen im Landkreis ein weit höherer Wert vorgeschlagen. Schlussendlich erreichte das Projekt eine Gesamtzahl von 25 Punkten.

  1. Projekt: „Umzug und Neukonzeption Museum Kulturgeschichte der Hand“

Museumsleiter, Herr Norbert Nemetz, stellte seine Projekt ein weiteres Mal vor. Das Museum der Kulturgeschichte der Hand in Wolnzach öffnete am 18. Mai 1996 seine Pforten für die Öffentlichkeit. Der Wolnzacher Geschäftsmann Nemetz sammelt alles, was mit Händen zu tun hat – mittlerweile über 800 Exponate (von denen nur ein Bruchteil im Museum gezeigt wird), darunter Münzen, alte Literatur, Briefmarken, Spielzeug, Schmuck, Kunst etc. Geplant und eingerichtet wurde das Museum von dem Münchener Volkskundler Christoph Pinzl. Als Ausstellungsraum wurden leer stehende Büroflächen angemietet (Gesamtfläche: 250 qm). Das Museum will beim Besucher die Neugier am „Wunderwerk Hand“ wecken, unter anderem durch interaktive Elemente.

Jedoch gibt es bezüglich der aktuellen Lokalitäten und Umstände einiges zu verbessern. Die Räumlichkeiten sind weder barrierefrei noch zentral im Ort gelegen. Auch für ein Rahmenprogramm, das in der heutigen Museumspädagogik neben der Ausstellung ein wichtiges weiteres Standbein für ein Museum darstellt, gibt es keine Räumlichkeiten. Ebenso sind keine (eigenen) Toiletten vorhanden, was den Besuch vor allem für Gruppen, Schulklassen, Kindergärten etc. enorm erschwert. An einigen Punkten der Ausstellung könnte durch technische und museumspädagogische Modernisierung und Ergänzung (z.B. Bereich „Linkshändigkeit“) eine Aufwertung der Exponate und der Präsentationsmöglichkeiten bewirkt werden.

Durch einen Umzug in barrierefreie Räumlichkeiten im Zentrum Wolnzachs mit Platz für einen Multifunktionsraum und eigene Toiletten sowie eine Neukonzeptionierung und Ergänzung der Ausstellung und der Konzeption eines angemessenen Rahmenprogramms (Workshops, Schulklassenprogramm, Kindergartenprogramm, Sonderausstellungen u.v.m.) kann das Museum aufbauend auf seinem äußerst wertvollen Bestand und den bereits ausgearbeiteten Teilen modernisiert, belebt und neu aktiviert werden und damit einen wertvollen Beitrag zur Museumslandschaft der Region und unter anderem zur Tourismusförderung leisten.

Der Umzug und die Neukonzeption des Museums soll ca. 1 Jahr dauern. Ab September 2018 können dafür Planungen sowie die Konzeption angegangen werden. Ab Januar 2019 werden voraussichtlich die neuen Räumlichkeiten angemietet. Ab diesem Zeitpunkt (evtl. nach Absprache mit dem Vermieter etwas früher) können der Umbau und Umzug inkl. Neukonzeption durchgeführt werden. Die Neueröffnung des Museums ist für Sommer 2019 geplant.

Der Steuerkreis vergab 23 Gesamtpunkte für das Projekt.

  1. Projekt: „Begehbares Depot für das deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach“

Als letztes der neuen Projekte stellt Herr Lorenz Reich vom Deutschen Hopfenmuseum diese geplante Erweiterung des bestehenden Museums in Wolnzach vor.  Das Depot befindet sich im Wolnzacher Ortsteil Gosseltshausen und ist bislang für die Öffentlichkeit aus Platzgründen nicht zugänglich. Dieses soll sich jedoch ändern und zukünftig an besonderen Tagen besichtigt werden können. Für die Lagerung und Ausstellung hinzukommender Exponate gibt es keinen Platz mehr, zudem wäre eine ebenerdige Lage sinnvoll anstatt der Räumlichkeiten im Obergeschoss der Gosseltshausener Feuerwehr. Das bisherige Depot soll ich ein Schaudepot umgewandelt werden und eine Ergänzung zum bekannten Hauptmuseum in Wolnzach werden.

Beteiligte sind der Förderverein deutsches Hopfenmuseum, der Markt Wolnzach, die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern und möglicherweise bald die LAG Pfaffenhofen.

Vom Steuerkreis wurden insgesamt 26 Punkte an das Projekt vergeben.

Aufgrund der Punkteverteilung ist ersichtlich, dass das Museum „Kulturgeschichte der Hand“ auf dem letzten Platz gelandet ist. Jedoch wurden dem Projektträger von Frau Stiglmaier die im Fördertopf verbleibenden insgesamt rund EUR 150.000 zugesichert.

Zum Schluss wurde noch über die beiden in früheren Lenkungsausschüssen beschlossenen Projekte abgestimmt. Bei beiden Projekten bleibt es bei den in vorigen Lenkungsausschüssen beschlossenen Punktzahlen:

Auch nach dem Ausstieg von Rohrbach beim Kooperationsprojekt „Mobilität in der Isarregion und Pfaffenhofen“ erhielt dieses 28 Gesamtpunkte.

Beim Kooperationsprojekt „Interkommunales Ökoflächenmanagement“ blieb ebenfalls die bisherige Punktzahl von 27 erhalten.

Beim Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“, welches dazu dienen soll, Kleinprojekte zu fördern, beschloss der Steuerkreis, dass diese zu 50% gefördert werden sollen. Bei einem Gesamtbudget von EUR 200.000 könnten beispielweise acht kleine Projekte mit jeweils EUR 2500 bezuschusst werden.

Um 20 Uhr war die Sitzung beendet, Herr Landrat Wolf bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Engagement für den Landkreis.

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Lokale Aktionsgruppe Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm e.V.

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