Damit der Siedlungs- und Flächendruck, der hier in den nächsten Jahren vermutlich anhalten wird, nicht zu Lasten der Landwirtschaft und des Naturschutzes ausfällt, wurde im Workshop Landwirtschaft die „Installierung eines Ökoflächenmanagements“ vorgeschlagen, wie es bereits ähnlich in der Nachbarregion Donaumoos erfolgreich eingesetzt wird. Die dortige LEADER-Aktionsgruppe bietet sich deshalb als möglicher Kooperations- und Vernetzungspartner für das Projekt an, worauf LEADER besonderen Wert legt. Mit der Abwicklung der Ausgleichsverpflichtungen soll eventuell das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung beauftragt werden, das im ersten Schritt als Projektträger zur Verfügung steht und dann später für den Vorhabensträger sämtliche Verpflichtungen übernehmen könnte, welche im Rahmen der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erforderlich sind. Auch eine ökologische Verbesserung der bestehenden Ausgleichsflächen ist für die Teilnehmer wichtig sowie eine Vernetzung der meist relativ kleinen Flurstücke. Um die Landwirtschaft wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen und die Zusammenhänge zur Nahrungsmittelproduktion in der Region klar aufzuzeigen, soll ein „Weg der Nahrung“ angelegt werden, lautete eine weitere Idee. Thematisch unterschiedlich könnte dadurch der Anbau bzw. die Produktion sowie die jeweiligen Produkte dargestellt und sinnlich erlebbar gemacht werden, etwa bei den Themen Milch (Kühe/Milchprodukte) und Hopfen (Hopfengarten/Biergarten) oder direkt über das Gericht, z.B. „Schweinsbraten“ mit Zwiebel, Knoblauch, Kraut, Kartoffel und Schweinehaltung dargestellt werden. Auch „Events“, Kochkurse oder ähnliche Veranstaltungen lassen sich dann gut mit diesen Wegen kombinieren, wurde weiter ausgeführt.
Um eine innovative Weiterentwicklung des Hopfenanbaus als Alleinstellungsmerkmal der Region geht es einem „Energiesparlabel“, das speziell für Hopfen entwickelt und eingesetzt werden soll, um die Energiebilanz der landwirtschaftlichen Betriebe zu verbessern und entscheidende auch internationale Wettbewerbsvorteile erzielen, wurde eingebracht. Weitere mögliche Startprojekte sind der bereits aufgenommene Energieplan für den Landkreis, das Kilmadorf in Kooperation mit der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e.V. (IRMA) und ein Energiespar-Gutscheinheft.
Im Workshop Wirtschaft wurde die hier ansässige Medien- und Kreativwirtschaft als neuer Aspekt aufgegriffen, was angesichts der eher ländlichen Prägung der Region auf den ersten Blick ein wenig überraschend wirkt. Doch eine kürzlich durchführte Tagung zu genau diesem Thema habe bereits über 80 Teilnehmer zusammengebracht, konnte belegt werden. Auch schätze diese Berufsgruppe den „Spirit der Region“ und müsse dank Internetanschluss deshalb nicht unbedingt in die Großstadt ziehen, wurde ergänzt. Weil die meisten davon jedoch freiberuflich arbeiten und somit von einer kontinuierlichen Auftragslage abhängen, wurde der Aufbau eines Netzwerkes angeregt, das als Projektbörse für Aufträge fungieren kann und über das sich die Filmemacher, Designer, Gestalter etc. dann gegenseitig empfehlen können. Ein weiterer Aspekt betrifft die Veränderungen in der modernen Arbeitswelt, wo team- und projektorientierte Arbeitsformen zunehmen. Auch mögen Freiberufler nicht immer alleine arbeiten un suchen den Kontakt zu Gleichgesinnten, war die Meinung. Die Lösung könnte deshalb in einem „Modular-Büro“ liegen, wo Arbeitsplätze und Infrastruktur auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis zur Verfügung gestellt werden sowie gemeinsames Arbeiten möglich sind und Räume für Besprechungen gebucht werden können. Als Standorte kommen für die Teilnehmer entweder ein leerstehendes Schloss oder ein Ort mit Bahnanschluss in Frage. Bei der nächsten Idee spielt die Nähe zu München eine Rolle, genauer der Norden von München. Denn aufgrund der Nähe zu den dortigen TV-Sendern und Filmstudios würde sich eine Zusammenstellung von möglichen „Locations“ in der Region lohnen, wurde erläutert. Gemeint sind damit besondere und ungewöhnliche Orte, Plätze oder Gebäude, dis sich als Drehorte für Film und Fernsehen eignen. Das könne durchaus das Image verbessern und touristische Effekte bewirken, wurde weiter ausgeführt und auf die „Schleppeffekte“ hingewiesen, die entstehen, wenn die Filmteams in der Region Geld für essen, trinken und schlafen ausgeben. Neben der reinen Zusammenstellung der möglichen Location benötigen Filmteams weitere Bacis und einen konkrekten Ansprechpartner, weshalb als Idee die Gründung eines „Filmbüros“ ins Spiel gebracht wurde.
Zwei weitere Projektideen setzten auf die Kooperation mit der IRMA. Um die ganzheitliche Bildung und das Netzwerk MINTmacher auszubauen, mit der die Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik verbessert wird, wird zur Zeit überlegt, High-Tech-Werkstatten, sogenannte FabLab (engl. fabrication laboratory – Fabrikationslabor) in Ingolstadt und in den IRMA-Landkreisen einzurichten. Solche Werkstätten können Produktionswissen und -technolgien für Schüler und kleine Arbeitsgruppen verfügbar machen. Außerdem soll die Vermarktung der heimischen Lebensmittel, die über die Marke „Vier Gärten“ begonnen wurde, ausbaut werden. Hierfür wurde Verkaufsmobil vorgeschlagen, das weniger auf die Nahversorgung, sondern auf den Erlebniskauf setzt und die regionalen Produkte auf einer regelmäßigen Tour durch die Region verkauft. Um regionale Produkte dreht sich auch ein weiteres Projekt, das von einem größeren Bäckereiunternehmen eingebracht worden ist. Am neuen Standort in Pfaffenhofen ist ein Informationszentrum zur traditionellen Brotherstellung sowie eine Schaubäckerei und ein Bäckergarten geplant, wo das Brotbacken gezeigt und auf vielfältige erlebt werden kann. Als abschließende Idee wurde ein „Publishing-Museum“ genannt, das die Qualität der Typographie vermitteln soll, was angesichts der heutiger Computerzeit immer mehr verloren geht, lautet der Hinweis. Das Museum ist ein lang gehegter Traum eines Zeitungsverlegers aus Region.
In der Projektgruppe wurde von einigen Teilnehmern eine verstärkte Information und Öffentlichkeitsarbeit über die LEADER-Fördermöglichkeiten speziell für Unternehmer (Fördersatz 25%) gewünscht. Am besten könnte diese Zielgruppe über eine persönliche Ansprache und Kontaktaufnahme erreicht werden, um klarer zu vermitteln, was unternehmerisch bei LEADER trotz geringerem Gesamtfördermittelvolumen (pro LEADER-Region sind von 2014 bis 2020 1 Mio. Euro zugesagt, es werden aber bestimmt noch mehr).
Lokale Aktionsgruppe Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm e.V.
Fürholzener Str. 9
85298 Scheyern (Mitterscheyern)
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Tina Schuler
LAG-Managerin & Geschäftsführerin
Tel. 08441 7876475
Fax 08441 7853715
tina.schuler@lag-landkreis-pfaffenhofen.de
Ramona Müller
LAG Assistentin der Geschäftsführung
Tel. 08441 7876476
Fax 08441 7853715
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